Lebensversicherung mit eigenem Deckungsstock

Erbrecht · Vorweggenommene Erbfolge

Nur noch in diesem Jahr besteht die Möglichkeit, Lebensversicherungen mit eigenem Deckungsstock zu errichten und so die steuerlichen Vorteile der Lebensversicherung mit der Rendite eines Aktienfonds zu kombinieren.

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Letztmalig in diesem Jahr können Lebensversicherungsverträge abgeschlossen werden, die völlig steuerfrei bleiben, wenn sie einen Todesfallschutz von mindestens 60 % der Deckungsbeitragssumme gewähren, mindestens 12 Jahre laufen und für mindestens 5 Jahre Beiträge gezahlt werden. Nur: Der Abschluss von Lebensversicherungsverträgen ist von der Ertragsseite her nicht besonders attraktiv. Das liegt daran, dass die Aktienquoten innerhalb des Deckungsstocks durch das Versicherungsaufsichtsgesetz auf 30 % begrenzt sind. Mit einem guten Aktienfonds kann eine Lebensversicherung in Normalzeiten nicht konkurrieren.
Für vermögende Aktienbesitzer ab einem Depotwert von 500.000 Euro (wegen der entstehenden Kosten) besteht die Möglichkeit, einen eigenen Deckungsstock zu kreieren und damit die steuerlichen Vorteile einer Lebensversicherung mit den besseren Renditen eines Aktienfonds zu verbinden. Das geht so: Das vorhandene Aktienvermögen wird in einen Versicherungsmantel bei einem Versicherer einwandfreier Bonität nach luxemburger oder liechtensteiner Aufsichtsrecht wegen der dortigen liberalen Anlagevorschriften eingebracht. Die Versicherung wird Depotinhaber und beauftragt die kontoführende Bank als Depotbank das Deckungsstockvermögen gemäß den mit dem Kunden vereinbarten Anlagerichtlinien zu verwalten (fondsgebundene Lebensversicherung). Die Beitragsdauer von 5 Jahren wird dadurch erreicht, dass das vorhandene Aktiendepot in 5 Raten umgebucht wird. Über das Vermögen darf dann der Kunde 12 Jahre nicht verfügen.

Neben den Vorteilen bei der Einkommensteuer bestehen auch Vorteile bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer, zum Beispiel bei der Übertragung auf Kinder im Wege der vorweggenommenen Erbfolge. Allerdings hat diese Konstruktion auch ihren Preis. Es fallen Abschlusskosten an, die verhandelbar sind. Außerdem entnimmt der Versicherer dem Depot eine laufende jährliche Gebühr, es muss eine Prämie für den Todesfallschutz entrichtet werden, und es fallen weiterhin die laufenden Bankgebühren an. Bei den jetzigen Aktienkursen ist das sicher kein Geschäft. Aber wer heute in Aktien investiert, der setzt auf langfristig (mindestens 12 Jahre Laufzeit der Versicherung) steigende Kurse.